Einführung

Arbeitsmaterialien einer Wissenschaftlerin

Handschriftliches Verzeichnis zu Forschungsliteratur und Notizen nach Themen sortiert

Einige Arbeitsmaterialien von Dr. Erika Sinauer sind im MGH-Archiv erhalten geblieben. Sinauers gute Arbeitsorganisation und ihr wissenschaftlich zielführendes Vorgehen werden aus den Jahresberichten 1929 bis 1933 deutlich.

„Hr. Prof. Dr. Frhr. v. Schwerin und Frln. Dr. Sinauer, die gemeinsam am Sachsenspiegel und der Glosse arbeiten, haben, nachdem ihnen die Wiener Akademie den bei ihr liegenden Nachlass Steffenhagens in dankenswerter Weise zugänglich gemacht hatte, sogleich festgestellt, dass die von Steffenhagen bevorzugte Amsterdamer Handschrift nicht zugrunde gelegt werden kann. Eine grundlegende Abhandlung darüber wird im nächsten Jahre vorgelegt werden.“ (Bericht von Paul Kehr zu 1929, S. VII)

„Die Handschriften-Grundlagen sind genau untersucht und ein neues sicheres System hergestellt. Wichtige Ergebnisse stehen in Aussicht.“ (Bericht von Paul Kehr zu 1930, S. VIII)

„Es ist Frl. Sinauer gelungen, die Erkenntnis der Zusammenhänge dieser Handschrift wesentlich zu fördern. (…) Frl. Sinauer hofft, ihre Studien zur Glossenentwicklung in einiger Zeit vorlegen zu können.“ (Bericht von Paul Kehr zu 1931, S. VI)

„An der großen Glossarausgabe des Sachsenspiegels hat neben Hrn. Prof. Frhr. v. Schwerin Frl. Dr. Sinauer eifrig weitergearbeitet. Es wird eine umfangreiche Darstellung der bisher gewonnenen Ergebnisse vorbereitet; (…) Im nächsten Arbeitsjahr wird mit der Textherstellung begonnen werden können.“ (Bericht von Paul Kehr zu 1932, S. VI)

„An der großen glossierten Ausgabe des Sachsenspiegels hat unter Leitung des Hrn. Prof. Frhrn. v. Schwerin in Freiburg Frl. Dr. Sinauer mit größter Hingabe weitergearbeitet. Sie hat eine grundlegende Abhandlung ausgearbeitet, von der sie die erste Hälfte bereits eingesandt hat. (…) Der Aufbau der Edition ist damit ermöglicht.“ (Bericht von Paul Kehr zu 1933, S. V)

In der hier erwähnten grundlegenden Abhandlung, erschienen 1935, identifizierte Erika Sinauer den sogenannten Codex Hecht als geeignete Leithandschrift. Dieses Ergebnis ihrer wissenschaftlichen Arbeit floss in die 2002 erschienene Edition von Frank-Michael Kaufmann ein.