Einführung

Tödliche Krankheit

Nachricht von Ludwig Traube an Adolph Goldschmidt, 06.03.1907

Ab Januar 1905 hatte sich der Gesundheitszustand von Ludwig Traube rapide verschlechtert, im Juli wurde bei ihm eine unheilbare Leukämie festgestellt. Unter alten Arbeitsverträgen für MGH-Mitarbeiter ist der ärztliche Befund von Prof. Friedrich Moritz vom 29.7.1905 erhalten, zu dem Zeitpunkt Leiter der Poliklinik der I. medizinischen Klinik in München (MGH-Archiv 338/193). Behandelt wurde Traube mit Bestrahlungen, jedoch verschlechterte sich sein Zustand zusehends. Traube selbst notierte mit wissenschaftlicher Akribie täglich seine Blutwerte, wie Franz Boll, ein Freund und wissenschaftlicher Kollege Traubes, berichtet. Auch auf dem archivierten Befund finden sich Notizen Traubes zu seinen momentanen Blutwerten.

Auf der kleinen Karte (9 x 11 cm) an seinen Freund Goldschmidt drückte Ludwig Traube drei Monate vor seinem Tod die Sehnsucht nach einer Italienreise aus, zu der es nicht mehr kommen sollte.

Franz Boll beschrieb in seiner biographischen Einleitung zu den Vorlesungen und Abhandlungen von Ludwig Traube auch, wie Traube seine letzte Publikation in den Lebenswochen fertigstellte, die ihm noch blieben: „Die Nomina sacra, sein letztes großes Werk, wurden mit Unterstützung jüngerer Freunde in den Druck gegeben und abgeschlossen, und er durfte auf seinem Sterbebette die letzten Bogen davon sehen. In der Akademie ist der Schwerkranke noch in diesem letzten Winter mit einer Reihe von Mitteilungen hervorgetreten“ (Boll, S. XXXII).

Traube starb am 19.5.1907 im 46. Lebensjahr in München und wurde nach einer letzten Reise von München nach Berlin am 27.5.1907 auf dem alten jüdischen Friedhof in Berlin an der Schönhauser Allee neben seinen Eltern bestattet.

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